grillmoebel
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14 Jul 2016
Kann Gott ein Babyphon herstellen, das so laut ist, dass es in einer Endlosschleife auf sich selbst reagiert?

ergibt keinen Sinn, naja Wurst. Ich denke derzeit zwar viel über Attraktivität nach, aber auch über aberwitzige Zufälle. Zum Beispiel, dass mein Fahrrad aufgrund eines Drahtes, der regelmäßig in die Speichen gerät, dauerhaft ziemlich exakt das Geräusch erzeugt, das diese bekloppte fliegende Katze von Fairy Tail immer beim Fliegen (zB 5:39) macht. Da fühle ich mich gleich als Mensch einzigartig, denn wer sonst kann so einen Quatsch erleben?
Es erinnert mich daran, wie ich einmal etwa hier in einem Restaurant war, in dem der elektrische Handtuchspender auf der Toilette exakt jenes Geräusch erzeugte, das in diesem bekannten Rap-Song ständig vorkommt. Da musste ich ungefähr 10km Handtuch verbrauchen und dazu tanzen, ist das nicht großartig? Hoffe auf mehr davon!
Abgesehen davon und von anderen nicht blogtauglichen Dingen bin ich vor allem deswegen ausnahmsweise mal guter Laune, weil ich vorgestern beim News-Browsen über 3 neue Gerichtsentscheidungen gestolpert bin, die allesamt einen Rückschlag für staatliche Repressionsapparate und Bigotterie bedeuten und lächerlichen Machtspielen zumindest mal einen Dämpfer verpassen. Im letzten Fall freut mich das besonders, denn ich wohne zwar nicht in Berlin, aber habe die Debatte verfolgt und dabei vor allem unfassbaren Hass auf diese Kröte Henkel entwickelt, so er zuvor nicht da war. Einer, der jeglicher linken Szene den Krieg erklärt, die Bullen dabei instruiert wie ein General seine Soldaten und letztlich Orte angreift und zerstört, die Kultur, politische Arbeit und Schutz vor Diskriminierung bieten, während anderswo die Polizei sich so wenig blicken lässt, dass Brandsätze auf Notunterkünfte fliegen. Einer, der skrupelloser nicht sein könnte und sich und seine Bullen dabei in eine Opferrolle drängt, so es auch nur irgend möglich ist. Dass deren Verletztenstatistik nicht zu glauben ist, sollte für mein Publikum feststehen (Verletzungen durch falschen Einsatz von Pfefferspray zB), darüber hinaus geiferten die Henkel-Medien damals gar vor Empörung, als eine Demo zu dessen Haus angekündigt war, weil in das Privatleben eines Politikers einzudringen ja ein moralisches No-Go ist, der hat ja Kinder und so. Schlimm genug! „Zuhause nannten sie ihn Bärchen“, sagten schon richtigerweise Berlinska Dròha in einem Song über jemanden, der passenderweise „Der Henker“ heißt, und wer in der Politik für so viel Unrecht, Gewalt und Zerstörung sorgt, braucht natürlich an seinem Wohnsitz die Sicherheit, sich davon ungestört ausruhen zu können. Und es stimmt durchaus, dass es ein ganz schöner Schritt ist, einen Protest zu jemandem nach Hause zu tragen, der richtige Schluss daraus wäre allerdings, dass die betreffende Person sich dafür auch ganz schön arschig verhalten haben muss. Wie Henkel halt. Er wird sich natürlich auch nach diesem Urteil rausreden und immer wieder etwas tun und es dann leugnen, Tatsachen verdrehen, Privatsphäre für sich selbst proklamieren und gleichzeitig Daten von Unschuldigen sammeln, Demokratie nennen, was Totalitarismus ist. Das kann nicht gemeint sein damit, dass es gut ist, „Widersprüche auszuhalten“, wie Revolte Springen hier singen.
So, bevor mir die gute Laune dank Berlins Innendiktator vergeht, wie es so oft der Fall war, rufe ich noch dazu auf, nach der Woche der guten Gerichtsurteile nicht den Fehler zu machen, plötzlich Vertrauen in den Rechtsstaat zu haben. Geltendes Recht ist immer noch zumeist Recht nur für wenige und Unrecht für diejenigen, die es eigentlich brauchen. Nus Tcà!

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