grillmoebel
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28 Apr 2015
Was ist besser - Stopfmagen oder Wiederkäuer?

Ich wäre ja gerne Drechslermeistererin oder Bauer, weil das irgendwie der Menschheit mehr bringt, aber leider ist Deutschland im Akademikerwahn und ich bin dazu im falschen Milieu geboren und ausgebildet worden. Aber was solls, Philosophie kann ja auch Spaß machen, man kann in einer Tonne leben, Unsinn reden oder Berufsrevolutionär_in werden. Philosophische Zusammenkünfte sind wahrscheinlich das dialektischste, was es gibt, aber manchmal auch langweilig. Da schreibt man vor 4 Jahren schon mal sowas:

Philosophie-Freakshow

Der Italiener, dessen Boxershorts immer komplett zu sehen sind
Der Philosoph (Lutz) mit dem lustigen Nachnamen
Der Typ im Diebels-Tshirt, der immer auf Umwegen heimfährt
Das muskulöse Muttersöhnchen, bei weitem die verstörendste Person der Gruppe
Der grinsende Typ, der aussieht wie ein Pfaffenanwärter
Die Posaunistin (vielleicht spielt sie auch ein anderes Instrument), die sich immer nur vorstellen kann, dass etwas der Fall ist
Die Mutter, deren Sohn mit Sicherheit nicht versteht, worüber sie hier redet
Der behaarteste Mensch, den ich jemals gesehen habe
Der sympathische Kräftige, der immer einen Dutt trägt
Der unpassend gekleidete Musiker
Der kleine laute mit der Glatze, er hat unglaubliche Augen
Der unscheinbare, aber nicht unattraktive
Die bejahrte Leibniz-Kennerin (nicht Keks)
Der Typ mit den großen Augen und dem Batman-Shirt
Die Stille mit immer derselben Frisur, nicht aber derselben Handtasche, immer voll mit Koffein
Der hyperaktive, aber junge gutmütige Experte, der gelegentlich das exakte Gegenteil von dem sagt, was er sagen will, indem er Begriffe verwechselt – kein Würstchen!

Da wird gesessen und über Religionsphilosophie diskutiert. Bald fehlen Tee und Snacks, bald nicht. Die einzigen Vorurteile, die eine Wirkung haben (vielleicht), sind diejenigen, die hier vorkommen und nur dem Text dienen. Unheimlich viele Menschen mit Vollbart. Wäre doch alle theoretische Philosophie wie der Abschluss der Zusammenkunft,
Wenn der Hund bellt,
weiß ich,
dass die Postbotin da ist.



Heute ist man schlauer geworden und schreibt sowas oder ist selbstreferentiell. In diesem Sinne ein Zitat von Diogenes über Frühstücken:

εἰ τὸ ἀριστᾶν μηδὲν εἴη ἄτοπον, οὐδ’ ἐν ἀγορᾷ ἐστιν ἄτοπον· οὐκ ἔστι δ’ ἄτοπον τὸ ἀριστᾶν· οὐδ’ ἐν ἀγορᾷ ἄρα ἐστὶν ἄτοπον.

Das heißt übersetzt: „Wenn aber das Frühstück (an sich) nichts sonderbares ist, ist es auch auf dem Marktplatz nichts sonderbares. Nun ist das Frühstück nichts sonderbares. Also ist es auch auf dem Marktplatz nichts sonderbares.“
Diese Logik auf 7 Posaunen und Kirche oder Feuer und Reichstag angewendet, damit kann man auch heute noch Philosophie betreiben!
Nun zu uns: Wer schonmal auf einem Marktplatz gefrühstückt hat, schreibe mir eine Email. Unter allen Einsendungen werden verlost: Ein Kontrafagott (fiktiv), eine Flasche Reichtum und ein Eierschalensollbruchstellenverursacher.

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